Ungarn droht ein Veto gegen den EU-Beitritt der Ukraine, Außenminister Szijjártó kritisiert den Brüsseler Kurs als fehlgeleitet. Folgen für EU-Zusammenhalt und Deutschland.
Ungarn droht ein Veto gegen den EU-Beitritt der Ukraine an und übt zugleich heftige Kritik am Kurs Brüssels. Außenminister Péter Szijjártó bezeichnet die EU als fehlgeleitet und international isoliert, während 20 Mitgliedstaaten Sanktionen gegen Budapest fordern.
Ministerpräsident Viktor Orbán nutzt die Erweiterungspolitik als Druckmittel und koppelt die Zustimmung zur Ukraine-Frage von Zugeständnissen in Migrations- und Rechtsstaatlichkeitsfragen ab. Sein Außenminister Péter Szijjártó spiegelt diesen Kurs mit populistischer Rhetorik und distanziert sich von den Sanktionen gegen Russland und Belarus. Die Auseinandersetzung offenbart tiefe Gräben innerhalb der EU und erschwert ein geschlossenes Auftreten gegen russische Aggression.
Die Blockadepolitik Ungarns beeinflusst die Handlungsfähigkeit der EU in Sicherheits- und Wirtschaftsfragen, was auch deutsche Bundesländer wie Rheinland-Pfalz betrifft. Regionale Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Kaiserslautern stehen in EU-Projekten, die durch politische Spannungen gefährdet werden könnten. Zudem prägt die Debatte das sicherheitspolitische Klima in Deutschland und die Haltung der CDU auf Landes- und Kommunalebene.
Ob Orbán seine Blockade aufrechterhält oder Zugeständnisse macht, hängt von innen- und außenpolitischen Entwicklungen ab. Die EU steht vor der Herausforderung, Geschlossenheit zu bewahren und zugleich Mechanismen zu stärken, um nationale Alleingänge zu begrenzen. Für Deutschland und Rheinland-Pfalz bleibt das Thema ein Prüfstein für die Handlungsfähigkeit der Union.
